Forum Übersicht - RE: Medizinischer Doppelstandard?! - 2

Danke für Deine insights. Dass Physios lange nicht das verdienen was sie verdienen wusste ich wohl. Umso unverständlicher dass nicht mehr dafür budgetiert wird denn günstiger und verträglicher geht effektive Therapie ja wohl kaum. Ich muss mich auch immer wundern wie unkritisch z.B. Paracetamol in Kinder gefüllt wird oder hohe Dosen an Ibuprofen über Wochen hinweg "Rücken"-Patienten zugemutet wird deren Magenschleimhaut schon juhu schreit wenn sie nur ein Aspirin anhauchen *grusel*.
Dabei gibt es inzwischen so viel verträglichere Alternativen. Als Privatpatient bekommt man sofort Arcoxia aufgeschrieben. Kostet aber auch sehr viel mehr als es kosten müsste (vgl. Auslandspreise).
Als ich kürzlich meine Freundin verloren habe hab ich lange mit dem Stationsleiter gesprochen. Dort ist es schon üblich, dass bei Trauerfällen zugunsten der Station gespendet wird. Das wird aber fein alles cash abgegeben weil es sonst gar nicht bei den Mitarbeitern landet die es erreichen soll. Und wenn ich mir ansehe was für Schichten eine gute Freundin selbst als Abteilungsleitung hat die die auch ausgerechnet Palliativ- und Schmerztherapie beackert dann wird mir auch ganz anders. Der Zustand dass die Soll-Stunden fast nirgends mehr mit den Ist-Stunden zusammenpassen bürgert sich auch mehr und mehr ein. Das gilt allerdings erst recht für angestellte TÄ.
Ich behaupte wer 250 Patienten am Tag behandeln soll kann nicht mehr sinnvoll medizinisch arbeiten.

Was die Kosten gemessen an der Wirksamkeit unsere human Systems betrifft, jammern wir immer noch auf hohem Niveau. Gemessen an den USA, bei denen vergleichbare Verhätnisse zu unserer med vet Versorgung herrschen, sind wir um Längen günstiger und dabei aber genauso um Längen effektiver - gemessen an den üblichen Indikatoren wie Lebenserwartung, Kindersterblichkeit etc.

Glaubt man den aktuell üblichen Veröffentlichungen, wird zur Zeit z.B. viel Geld in den KKH mit vermeintlich unnötigen Operationen verballert. Es ist wie in der Wirtschaft, dort wo Budgets regieren, finden sich immer Schlaumeier um ja alle Budgets auszuschöpfen und Lücken zu finden. Am Ende des Jahres stimmen die meisten Budgets und die Kennzahlen sind oft so, wie gewünscht ^^ Wer da nicht vorausschauend eine gute Zielplanung gemacht hat, fabriziert am Ende wirtschaftlichen Murks.

Alles Gute!
Ich hab auch "schon immer" Rücken und noch länger Probleme mit den Knien.
Als Pferd käme ich durch keinen TÜV 😂.
Der letzte Facharztbesuch (Knie) brachte mir den Kommentar: "Ja, da kann man nix machen. Spätestens mit 40 brauchen Sie neue Knie."
Bin jetzt 43, mein Knochenbrecher hat die Knie ganz gut im Griff.
Auch schön: Termin bei Gastroenterologen wegen lästigem "alten Kriegsleiden". Empfehlung des Facharztes: "Sie müssen sich viel bewegen." Und ja, ich hatte gesagt, was ich beruflich mache... Meine alte Hausärztin hat sich fast nicht wieder eingekriegt, als ich ihr das erzählt habe.

Ich bin ja eher stumpf, was Tierarzt anrufen angeht, aber ich rufe auch eher den TA an als dass ich selbst zum Arzt gehe 😉😊... Übrigens hat der TA auch schon mal (aus Spaß) Röntgen oder klammern angeboten, würde schneller gehen wie in der Notaufnahme 😂.

@Rhea Das wird wahrscheinlich daran liegen, dass Du mit Deinem TA inzwischen auf Augenhöhe zusammenarbeitest und noch keine Gelegenheit hattest (glücklicherweise) so ein Verhältnis zu einem Human-Mediziner aufzubauen.

Ich war als Schwester eines schwer Herzkranken fast 25 Jahre unfreiwillige Beobachterin, was in der Human-Medizin abläuft, und das beeinflusst mich heute noch in meiner Wahrnehmung von Ärzten. Egal in welcher Disziplin. Gute und Schlechte gibt es hüben wie drüben. Falsche Diagnosen kenne ich von beiden Fraktionen.

Bei meinem Letten kann ich davon ein sehr langes (und teures) Lied singen. Aber meine Erfahrungen durch diese Leidensgeschichte haben mir nach der "Hochzeit" seiner Lungen-Erkrankung (da war ich noch Anfängerin) das Leben mit seinem verbliebenen Handicap und dem medizinischen Personal wesentlich vereinfacht. Seitdem konnte ich mich nicht mehr beklagen. Aber es war nicht mehr die Variante TA sagt, Besitzerin macht. Dafür hat mich nicht jeder TA "geliebt" - aber darum geht es ja schließlich nicht. Als er wegen seines Fesselträgerschadens Boxenhaft bekommen sollte, habe ich entschieden - Paddock-Tür bleibt offen - und ausserdem gleich noch was Unterstützendes für die Lunge geordert. TA war nicht überzeugt, aber meinte dann "Auf ihre Verantwortung". Hat geklappt, alles prima.

Auch so'n schönes Beispiel. Als ich vor 21 Jahren mit aufgeschlitztem Hals und ein paar verruckelten Zähnen in der erde auf dem Acker gelegen habe weil ein Pferd in Panik mich nebst Stacheldraht untergepflügt hat war ich innerhalb von 15 Minuten mit dem NAW im Krankenhaus wo ich sofort chirurgisch versorgt und stundenlang wieder zusammengeflickt werden konnte. Wenn das länger gedauert hätte dann wär ich heute nicht mehr da weil die Carotis schon angekratzt war da macht man vor der Blutstillung keinen halbstündigen Transport mehr mit .
Dieses Krankenhaus hat heute noch nicht mal einen Unfallchirurgen mehr sondern ist eine reine Medikamentenausgabestelle mit Patientenverwahrung. Als mein Mann sich vor drei Jahren mal den Zeigefinger durchbohrt hat (Donnerstags) ist er dorthin und ihm wurde gesagt, er solle Montag wiederkommen oder er müsse nach Nienburg fahren...

Zitat von Kareen im Beitrag #22

---

Auch so'n schönes Beispiel. Als ich vor 21 Jahren mit aufgeschlitztem Hals und ein paar verruckelten Zähnen in der erde auf dem Acker gelegen habe weil ein Pferd in Panik mich nebst Stacheldraht untergepflügt hat war ich innerhalb von 15 Minuten mit dem NAW im Krankenhaus wo ich sofort chirurgisch versorgt und stundenlang wieder zusammengeflickt werden konnte. Wenn das länger gedauert hätte dann wär ich heute nicht mehr da weil die Carotis schon angekratzt war da macht man vor der Blutstillung keinen halbstündigen Transport mehr mit .
Dieses Krankenhaus hat heute noch nicht mal einen Unfallchirurgen mehr sondern ist eine reine Medikamentenausgabestelle mit Patientenverwahrung. Als mein Mann sich vor drei Jahren mal den Zeigefinger durchbohrt hat (Donnerstags) ist er dorthin und ihm wurde gesagt, er solle Montag wiederkommen oder er müsse nach Nienburg fahren...

---

Zitat von Bolaika im Beitrag #19

---

Übrigens hat der TA auch schon mal (aus Spaß) Röntgen oder klammern angeboten, würde schneller gehen wie in der Notaufnahme 😂.

---

Ich sag nur pferdsalbe (gemeint ist tensolvet, ist ja auch nur heparinsalbe.....) aber hilft ja viel besser